Ablehnung von Roma, Asylbewerbern, Muslimen und Juden hat ein erschreckendes Ausmaß

Zur heute vorgestellten Studie „ZuGleich – Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit“ über Willkommenskultur, Etabliertenvorrechte und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland erklärt Volker Beck, innenpolitischer Sprecher:

„Die Ablehnung von Roma, Asylbewerbern und Muslimen hat ein erschreckendes Ausmaß. Dass jeder vierte Deutsche der Aussage zustimmt, Juden würden aus der Vergangenheit des 3. Reichs Vorteile ziehen, zeigt, dass es nach wie vor auch ein hohes Maß an latentem Antisemitismus in Deutschland gibt.

So sehr man sich über die positive Grundhaltung zu einer Willkommenskultur in Deutschland freuen kann, so sehr bereiten die negativen und verallgemeinernden Aussagen über Roma, Asylbewerber und Muslime weiter Grund zur Sorge (über 80% der Deutschen hält sich für tolerant und offen gegenüber Fremden, mehr als jedeR Fünfte unterstellt Roma natürliche Kriminalität und Asylbewerbern, dass sie ihren Aufenthaltsstatus erschleichen).

Die Studie unterstreicht nochmals die Tatsache, dass Menschenfeindlichkeit gegen Menschen mit Migrationshintergrund Hand in Hand mit der Abwertung von beispielsweise wohnungs- oder arbeitslosen geht. Deshalb dürfen wir nicht müde werden, weiterhin die Gleichwertigkeit und Zugehörigkeit aller Menschen nach vorne zu stellen und keine Zweifel daran zu lassen. Hier müssen sich auch Politik und Medien immer wieder an die eigene Nase fassen, wenn sie Vorurteile gegenüber Roma, Asylbewerbern oder Muslimen reproduzieren. Wir müssen gemeinsam die Vorstellung von Etabliertenvorrechten zerbrechen, da der Glaube an eine Vormachtstellung der Deutschen ohne Migrationshintergrund die positive Grundstimmung nahezu aushebelt.

Neben dieser positiven Grundhaltung, die es in Politik und Medien bedarf, zeigt die Studie, dass die Grüne Forderung nach einem 50-Millionen-Bundesprogramm richtig ist, mit dem alle Aspekte der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ins Visier genommen werden sollen.“


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