Welt-AIDS-Tag: Lesben, Schwule und Transsexuelle in Afrika nicht vergessen und alleine lassen Auch in Deutschland gibt es noch viel zu tun

Volker Beck, innenpolitischer Sprecher, erklärt anläßlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember:

Bundesregierung, Europäische Kommission, UN und Weltbank müssen bei der Entwicklungszusammenarbeit die Einbeziehung der LGBTTI-Community bei der HIV-Prävention und den Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten für Lesben, Schwule und Transgender stärker unterstützen.

Die Tabuisierung der Homosexualität und die Strafverfolgung homosexueller Handlungen, ein Erbe aus der Kolonialzeit, behindern die HIV-Prävention. In vielen afrikanischen Ländern sind Lesben, Schwule und Transsexuelle praktisch  vom Zugang zur Behandlung der HIV-Infektion ausgeschlossen.Dieser menschenrechtliche Skandal muss endlich in der Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands und der Europäischen Union und bei den Zuwendungen von UN-Organisationen und der Weltbank angegangen werden.

In Deutschland war die Aufklärung, Information und Stärkung der Eigenverantwortung bei der HIV-Prävention erfolgreich. Dennoch ist dies nichts, worauf man sich ausruhen darf: Sorge bereitet auch die Entwicklung im Strafrecht, die HIV-Positiven einseitig die Verantwortung für die Prävention zuschiebt. Strafrechtliche Lösungsansätze gefährden die Stärkung der Eigenverantwortung.

Die Präventionsbotschaft muss aber grundsätzlich sein: handele so, als ob Du und Dein*e Sexualpartner*in einen unterschiedlichen HIV Serum Status haben könnten, insbesondere wenn Ihr Euch noch nicht sehr gut kennt und nicht alles voneinander wisst. Auch Vorurteile und Diskriminierung gegenüber HIV-Positiven müssen weiter und verstärkt bekämpft werden. Sie bestimmen noch allzu oft den Alltag der Menschen, die mit dieser Infektion leben müssen.


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