Wäre Seehofer Christ, würde er sich schützend vor Zornedinger Pfarrer stellen

Zur flüchtlingsfeindlichen und antichristlichen Hetze der CSU-Zorneding erklärt Volker Beck, innen- und religionspolitischer Sprecher:

„Ich solidarisiere mich mit der Pfarrgemeinde Zorneding. Wäre Horst Seehofer Christ, würde er sich schützend vor Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende stellen. Die Angriffe der CSU auf den Zornedinger Pfarrgemeinderat St. Martin zeigen, wie die Christsozialen jeden Anstand verloren und jede Nachfolge Jesu Christi aufgegeben haben. So eine rassistische Sprache gegen einen Pfarrer ist ein Angriff auf unsere christlich-abendländische Kultur, die die CSU sonst zu verteidigen vorgibt. Auch die Sprache, mit der über die biographischen Hintergründe von Bundeskanzlerin und Bundespräsident geredet wird, ist vollkommen respektlos.

Die Vorsitzende der CSU Zorneding spinnt sich eine „Invasion“ von Flüchtlingen auf Bayern zusammen, während ihr Stellvertreter die Sprache des Ku-Klux-Klan spricht. Das ist nicht christlich, das ist offen rechtspopulistische Hetze. Vielleicht sollte sich die CSU Zorneding nicht fragen, was Franz-Josef Strauß tun würde, sondern sich an das „C“ im Namen erinnern und in Sinne christlicher Nächstenliebe handeln. Es ist gut, dass der Zornedinger Pfarrgemeinderat das Bild seiner Kirche nicht mit solchen Positionen verbunden sehen will. Ich stehe hinter Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende und seinem Pfarrgemeinderat.

Hintergrund: Nachdem der Zornedinger Pfarrgemeinderat die CSU Zorneding gebeten hat, auf ihrem Parteiorgan nicht mehr die Kirchtürme der Gemeinde abzubilden (www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/zorneding-report-kirchtuerme-sollen-vom-cover-1.2713947), beschimpfte ein CSU-Funktionär den Pfarrer als „Neger“ (www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/zorneding-csu-funktionaer-nennt-pfarrer-neger-1.2716179).


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