#EnthemmteMitte: Menschenfeindlichkeit entschlossen entgegentreten statt entgegenkommen

Zur Veröffentlichung der «Leipziger Mitte-Studie 2016» mit dem Titel «Die enthemmte Mitte» erklärt Volker Beck, Sprecher für Migration:

„Minderheitenfeindliche Ressentiments nehmen in Deutschland erschreckend zu. Die Vorbehalte gegen Muslime und Roma haben ein erschreckendes Ausmaß, aber auch die Zunahme der Homosexuellenfeindlichkeit ist alarmierend. Die Politik muss die Religionsfreiheit der Muslime und Juden entschlossen verteidigen, Diskriminierungen von Roma in Deutschland und in anderen europäischen Ländern entgegentreten und endlich mit der Öffnung der Ehe das Signal setzen, dass Homosexuelle nicht Menschen minderer Würde oder minderen Rechten sind.

Menschenfeindlichkeit müssen wir entschlossen entgegentreten statt entgegen zu kommen. Bei Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit haben wir ein gesamtgesellschaftliches Problem. Dass rund 41,4 Prozent der Deutschen den Muslimen die Zuwanderung nach Deutschland untersagen wollen, ist ein klarer Arbeitsauftrag an die offene Gesellschaft, dem entgegen zu wirken statt entgegen zu kommen. Dass diese Forderung auch bei den Wähler*innen der Grünen mit 24,7 Prozent geteilt wird, zeigt, dass wir diese Herausforderungen auch im eigenen Laden haben.

Die Studie zur enthemmten Mitte zeigt auch: wer politisch nicht gleichgestellt und diskriminiert ist, sieht sich auch gesamtgesellschaftlichem Hass konfrontiert. Das zeigen besonders deutlich die Ablehnungswerte gegenüber Sinti, Roma und Homosexuellen. Würde die Bundesregierung dieses Problem ernst nehmen, würde sie nicht weiter auf eine rechtliche Diskriminierung von Homosexuellen und Ausweisung und Abwertung von Roma setzen. So werden diese Ablehnungen nur verstärkt und politisch legitimiert.

Das Klima in Deutschland muss uns allen Grund genug zur Sorge sein. Denn eine Gesellschaft, die hasst, ist eine kranke Gessellschaft.“


Impressum