Religionsfreiheit ist für Integrations- wie Menschenrechtspolitik ein wichtiges Thema

Sorgen vor Antismetismus nicht nur ernst nehmen, sondern handeln

Volker Beck, religionspolitischer Sprecher, erklärt einer Tagung in Berlin zum Thema Religionsfreiheit:

Religionsfreiheit ist für Integrations- wie Menschenrechtspolitik ein wichtiges Thema.

Man darf nicht nur davon reden, die Ängste in jüdischen Gemeinden vor Antisemitismus bei Flüchtlingen ernst zu nehmen, sondern man muss jetzt endlich etwas tun. Das Verweisen auf die Integrationskurse ist da nicht genug.
Sie sind ein integrationspolitisches Starterpaket, aber kein Zauberkunststück.
Wir brauchen darüber hinaus politische Bildungsangebote und Selbstorgansiationshilfen für Flüchtlinge, bei denen man Menschenrechte und Aufklärung gegen Antisemitismus, Homophobie und Rassismus zum Thema macht.
Richtig verstanden könnte Engagement für die Religionsfreiheit eine Neubelebung des Menschenrechtsdialogs zwischen den Staaaten bewirken. Denn nicht jede Religion ist irgendwo auf der Welt in der Mehrheit, aber alle sind irgendwo in der Minderheit und somit auf den Respekt ihrer Religionsfreiheit angewiesen.

Wichtig ist dabei alle drei Dimensionen der Religionsfreiheit in den Blick zu nehmen: die individuelle Religionsfreiheit, seinem Glauben gemäß zu leben, sich zu ihm zu bekennen, den Praktiken seiner Religion nachzugehen, die kollektive Religionsfreiheit, als Glaubensgemeinschaft religiöse Gebäude zu errichten, zu missionieren, sich in der Zivilgesellschaft zu artikulieren, und die negative Glaubensfreiheit, also die Freiheit, nicht von den Glaubensvorstellungen anderer in seinem Leben bedrängt, verfolgt oder schikaniert zu werden. Letzteres gilt insbesondere auch für die Normen des Straf- und Familienrechtes.


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