Keine Toleranz für Homofeindlichkeit

Das  Schwäbische Tageblatt zitiert Ministerpräsident Kretschmann zum Thema Toleranz: „Eine liberale Gesellschaft muss auch sperrige Positionen aushalten. Wenn jemand sagt ‚Ich will nicht, dass Schwule Kinderadoptieren‘, ist das eine Haltung, die man ertragen muss.“… „Die Anschlussfähigkeit gelte in beide Richtungen, Toleranz müsse nicht Akzeptanz sein. Man müsse den anderen ertragen, aber nicht gut finden.“

Dazu erklärt Volker Beck, MdB:
„Man sollte es mit dem Respekt vor der Respektlosigkeit nicht übertreiben. Natürlich schützt der Artikel 5 GG auch die Narrenfreiheit. Deshalb muss man so manche Meinungen erdulden, die man nicht gut findet. Das ist Teil unserer Demokratie.

Aber Minderheiten gleiche Würde und gleiche Rechte abzusprechen ist keine ‚sperrige‘ Meinung, sondern Diskriminierung. Das darf nicht als ‚sperrig‘ oder ‚unbequem‘ verharmlost werden.

Es braucht Klarheit und Standfestigkeit in der Haltung: vor Homophobie, egal ob von Rechtspopulisten oder christlichen oder muslimischen Fundamentalisten, darf man nicht zurückweichen, sondern muss ihr widersprechen. Dabei verlangen wir nicht, dass man uns liebt, aber dass man unsere Rechte und unsere Würde respektiert. Der Rabbiner und Gelehrte Leo Baeck hat dies treffend formuliert: ‚Wir verlangen nicht, dass man uns ehre, sondern nur, dass man das Recht und die Wahrheit ehre.‘ Deshalb dürfen wir bei Rassismus, Antisemitismus oder Homophobie nicht alle Fünfe gerade sein lassen. Es geht um unser Menschenbild und nicht um Wischi-waschi-Toleranz.“


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