Bürgerinnenrechte

Für Bündnis 90/Die Grünen genießt die Wahrung der Bürgerrechte und der Ausbau des Rechtsstaats oberste Priorität. Wir sind Reformmotor gesellschaftlicher Modernisierungspolitik, Gestaltungskraft einer rechtsstaatlichen Kriminalpolitik und vor allem Korrektiv gegenüber irrationalen Tendenzen in der Innen- und Rechtspolitik.

Bei der Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus setzen wir auf eine entschlossene und wirkungsvolle Politik mit Augenmaß. Wir sorgen dafür, dass die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit gewahrt bleibt.


Zwischenruf zu angeblich „sicheren Herkunftsstaaten“

zwischenruf

Wie Zeit-Online berichtet, lehnen Barbara Lochbihler​, Romeo Franz​ und Volker Beck​ in einem gemeinsamen Zwischenruf eine weitere Aushöhlung des Grundrechts auf Asyl durch die Bestimmung neuer „sicherer Herkunftsstaaten“ ab.

Die Regelung sei ein Angriff auf das Prinzip der Einzelfallprüfung, einem Grundpfeiler des Asylrechts. Die allgemeine Sicherheitslage in der Region ist weiterhin beunruhigend. Für das Kosovo hat der Bundestag erst im Sommer den KFOR-Einsatz der Bundeswehr verlängert, weil das Land noch immer instabil ist. Gerade für Roma, LGBTTI* und Journalist*innen sind die Westbalkanstaaten nicht sicher, da sie weiterhin Verfolgung befürchten müssen, sei es durch staatliche oder nichtstaatliche Akteure.

Hier geht es zum gesamten Zwischenruf als PDF.

 



Kursschwenk der CDU bei Einwanderung wäre zu begrüßen! – Auf den Inhalt kommt es an

Zum Kursschwenk der CDU in Bezug auf das Einwanderungsgesetz erklärt Volker Beck, innenpolitischer Sprecher:

Gut, wenn die CDU 10 Jahre nach dem sie über den Bundesrat ein Einwanderungsgesetz verhindert hat, nun selbst eines will.

Entscheidend ist aber nicht der Titel eines Gesetzes, sondern sein Inhalt: Deutschland braucht aus demographischen Gründen 300.000 zuwandernde Arbeitskräfte pro Jahr. Dies muss man steuern und dazu ist das gegenwärtige Recht nicht imstande. Mit einem Punktesystem mit jährlich definierter Zuwanderungsquote könnte man diese Zuwanderung bedarfsgerecht steuern.



Deutschland braucht ein modernes Einwanderungsrecht

Zum grünen Gesetzentwurf zur Erleichterung der Einbürgerung und zur Ermöglichung der mehrfachen Staatsangehörigkeit erklärt Volker Beck, Sprecher für Innenpolitik:

In Sachen Integrationspolitik ist Deutschland ein Entwicklungsland. Es muss Schluss sein mit der Verteufelung der Mehrstaatigkeit. Wir brauchen ein modernes Einbürgerungsrecht.Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben, sollen auch schneller eingebürgert werden und zusätzlich ihre bisherige Staatsangehörigkeit behalten können. Ein zwingender Einbürgerungstest für alle ist Schikane. Denn wer in Deutschland zur Schule gegangen ist, sollte keinen Einbürgerungstest mehr machen müssen. Auch ein abgeschlossener Integrationskurs sollte anstelle eines Einbürgerungstest ausreichen. Außerdem darf die Einbürgerung junger Menschen in Ausbildung nicht mehr an finanziellen Ressourcen scheitern.

Den Gesetzentwurf finden Sie hier.



Gesetzgeber muss sich um das kirchliche Arbeitsrecht kümmern

 Kündigungswütige Bistümer werden sich gegen Homosexuelle und Wiederverheiratet Geschiedene nicht durchsetzen

Volker Beck, religionspolitische Sprecher, erklärt zu einem Bericht über drei Bistümer, die an der Kündigungspraxis gegenüber Homosexuellen und wiederverheiratet Geschiedenen festhalten wollen:

Die erbarmungslose und kündigungswütige Haltung der Bischöfe Rudolf Voderholzer aus Regensburg, Stefan Oster aus Passau und Gregor Maria Hanke aus Eichstätt wird vor der weltlichen Arbeitsgerichtsbarkeit und vor dem Bundesverfassungsgericht keinen Bestand mehr haben. Die neue „Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse“ der Deutschen Bischofskonferenz hat hier neue Maßstäbe gesetzt. Daran wurde das Recht auf Kündigung wegen Verstoß wegen Homosexualität oder Wiederverheiratung von Geschiedenen erheblich eingegrenzt.

Dennoch: Der Gesetzgeber muss sich um das kirchliche Arbeitsrecht kümmern: um Rechtssicherheit für Mitarbeiter katholischer Wohlfahrtseinrichtungen zu schaffen und um zu vermeiden, dass bei künftig gegründeten islamischen Wohlfahrtsverbänden ähnliche Probleme auftreten.

Die bisherige Praxis der persönlichen Loyalitätspflichten war gegenüber wiederverheiratet Geschiedenen und homosexuellen Lebenspartner unverhältnismäßig und unbarmherzig. Sie stellt einen verfassungsrechtlich bedenklichen Übergriff des kirchlichen Arbeitgebers auf das Recht auf Privatleben seiner Mitarbeiter dar. » Weiterlesen



Protest wirkt: BILD findet homophobe Gewalt doch nicht lustig – Bislang keine Entschuldigung bei Opfer

Pic: BILDBLOG

Pic: BILDBLOG

Im Anschluss an den Münchner CSD wurde der Sprecher der Grünen Jugend München von homophoben Gewalttätern angegriffen. Die BILD-Zeitung fand das offenbar lustig und fügte unter dem Artikel auf Bild.de die Möglichkeit ein, auf die Gewalttat mit Lachen zu reagieren – was die Mehrheit der BILD-Leser auch drückte. Erst nach öffentlichem Protest und einer Beschwerde beim Presserat entfernte BILD den Button. Dazu erklärt Volker Beck:

„Unser gemeinsamer Protest hat gezeigt, dass auch ein reaktionärer Tanker wie die BILD-Zeitung ihren Kurs ändern muss. Wer homophobe Gewalt zum Lachen findet, macht sich mit den menschenhassenden Gewalttätern gemein. Auch wenn die BILD den Lachen-Button von dem Artikel entfernt hat, hatte sie noch immer nicht die Größe, sich bei dem Opfer zu entschuldigen, dessen Foto sie in dem Artikel abgedruckt haben. Kai Diekmann, entschuldigen Sie sich bei Marcel.“



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