Reden

Hier finden Sie Reden von Volker Beck im Deutschen Bundestag.


Israel: Baumpflanzung als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Israel

Am 9. Februar 2017 pflanzten im Rahmen der Delegationsreise der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe Abgeordnete des Bundestages zusammen mit dem israelischen Staatspräsidenten Rivlin in Haifa Bäume als Zeichen der Solidarität. Ende 2016 wurden durch Feuer Natur und Häuser im Norden Israels zerstört.

Hier können Sie die Rede von Volker Beck, Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, im Anschluss an die Baumpflanzung in Haifa lesen. Es gilt das gesprochene Wort.



„Sehr geehrter Herr Staatspräsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen der Knesset und des Deutschen Bundestages,
liebe Freundinnen und Freunde,
Baum, Haifa-4

am Tag Tu Bi Shvat – dem Neujahrsfest der Bäume – feiern wir die Früchte der Erde und das Entstehen neuen Lebens. Für uns als Mitglieder des Deutschen Bundestages ist es eine besondere Ehre, diesen Tag hier gemeinsam mit Ihnen, Herr Präsident, und unseren israelischen Freundinnen und Freunden feiern zu können. Wir pflanzen heute diese Bäume, um unsere tief empfundene Solidarität, unser Engagement und unsere Freundschaft mit dem israelischen Volk und dem Staat Israel zum Ausdruck zu bringen.

Diese Bäume werden wachsen und als Symbol für Widerstandsfähigkeit und Hoffnung stehen, nachdem Natur, Häuser und Leben durch Großbrände zerstört wurden. Wir danken all denen, die ihr Leben riskiert haben, um Menschen in Not zu helfen. Manche dieser Brände wurden vorsätzlich von Terroristen gelegt, die das Leben verachten und die Grundlagen unseres gemeinsamen Wohlstands zerstören. Darüber hinaus haben sich die geistigen Brandstifter insbesondere im Internet – hier in der Region, aber auch in Deutschland – über das Leid israelischer Bürger, genauer gesagt der Juden, hämisch gefreut, obwohl alle Menschen in der Region zu leiden hatten.

Während Häuser brannten, wurde über die Hashtags „IsraelIsBurning“ und „IsraelOnFire“ auf Twitter und Facebook Hass verbreitet. Diese antisemitische Hetze ist nicht hinnehmbar, und wir als liberale Gesellschaft müssen sie verurteilen und mit allen rechtlichen Mitteln bekämpfen. Und das haben wir auch getan! Der islamistische Antisemitismus in und aus den arBaum, Haifa-2abischen Ländern, dem Iran oder der Türkei muss ebenso verurteilt werden wie der Antisemitismus in Deutschland. Hass darf unsere offenen Gesellschaften nicht spalten.

Mit Hoffnung erfüllt hat mich, dass die Palästinensische Autonomiebehörde Feuerwehrfahrzeuge und Rettungskräfte zur Bekämpfung der Brände entsandt hat. Der Direktor für zivile Verteidigung der Palästinensischen Autonomiebehörde hat erklärt, dass in Zeiten von Katastrophen die Politik in den Hintergrund treten sollte. Ich hoffe, dass die palästinensische Führung eines Tages nicht nur Brände in Israel, sondern auch das Feuer des Hasses löscht. Wir sollten diese Demonstration der Solidarität als Aufforderung betrachten, den Anderen und seine Bedürfnisse besser zu verstehen. Auch Ägypten und Jordanien haben die israelischen Rettungskräfte unterstützt.

Indem wir diese Bäume pflanzen, wollen wir die Grundlagen für die weitere Stärkung der Bande zwischen den Menschen in Israel und der Region schaffen in der Hoffnung, dass eines Tages der jüdische und demokratische Staat Israel friedlich mit seinen Nachbarländern Palästina, Libanon, Syrien, Jordanien und Ägypten zusammenlebt. Diese schreckliche Situation hat uns eine einfache Wahrheit offenbart: Israel und die palästinensischen Gebiete müssen früher oder später zusammenarbeiten. Denn von den Bränden waren Menschen in der gesamten Region betroffen – egal welchen Glaubens oder welcher Staatsangehörigkeit. Ich wünsche mir, dass alle Menschen in Ramallah, Gaza und Jerusalem diese einfache Wahrheit teilen.

In Deutschland und anderen europäischen Ländern sehen sich unsere Demokratien mit rechtspopulistischen Bewegungen konfrontiert, die erfolgreich den öffentlichen und politischen Diskurs bestimmen und Rassismus, Antisemitismus und antimuslimische Hetze fördern.

Haifa steht für eine erfolgreiche, multikulturelle Gesellschaft, in der Menschen mit unterschiedlichem nationalem oder religiösem Hintergrund eine Gemeinschaft entwickeln können, die gemeinsame Werte teilt, aber die Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen respektiert. Es ist meine Hoffnung, dass trotz der jahrzehntelangen Gewalt, der Israel sich ausgesetzt sieht, dieses Land, das wir alle bewundern, seine Identität als ein Land bewahrt, das unterschiedliche kulturelle, nationale, religiöse und sexuelle Identitäten respektiert und förBaum, Haifa-1dert. 

Ich glaube, dass diese Faktoren die Grundlage der Erfolgsgeschichte Israels seit seiner Gründung bilden – der bewundernswerten Geschichte des jüdischen und demokratischen Staates: gleiche Rechte für alle Bürger und eine Heimat für die Juden der Welt, so wie es in der Megilat HaAtzma’ut, der israelischen Unabhängigkeitserklärung, steht:

„Der Staat Israel ist offen für die jüdische Einwanderung“
„Allen Bürgern, wird soziale und politische Gleichheit geboten“

Bäume erinnern an die Geschichte des Paradieses im 1. Buch Mose. Bäume garantieren Leben und Früchte und schützen uns vor der Ausbreitung der Wüsten.
Mögen diese Bäume wachsen, gedeihen und ein Segen für das israelische Volk sein!“

 

 

 



Laudatio auf Avi Primor

FullSizeRender Kopie+++ ES GILT DAS GESPROCHENE WORT +++

Sehr geehrter Herr Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Herr Dr. Kamp,
Sehr geehrter Herr General-Mayor Baidatz,
Sehr geehrter Herr General a.D. Lahl,
Sehr geehrte Vertreter der israelischen Botschaft, Shalom lieber Yair,
Begrüßen möchte ich auch den neuen Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, lieber Herr Königshaus, auf diesem Weg nochmal herzliche Glückwünsche zur Wahl,
Liebe Deidre Berger,
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, Daniel Primor, dass Sie heute gekommen sind, um den Preis für Ihren Vater entgegen zu nehmen!

Mir fällt heute die große Ehre zu, als Laudator einen Mann zu würdigen, der vermutlich wie kein anderer seit den 90er Jahren der israelischen Politik in Deutschland ein Gesicht und eine Stimme gegeben hat.

Mit dem „Karl-Carstens-Preis“ werden Menschen ausgezeichnet, „die sich um die Vermittlung des umfassenden Sicherheitsbegriffs und um die Vermittlung von sicherheitspolitischen Zusammenhängen verdient gemacht haben.“
Meine Damen und Herren, Avi Primor ist genauso ein Mensch. » Weiterlesen



Rede von Volker Beck zur Leo-Baeck-Preis-Verleihung

Gestern wurde Volker Beck der Leo-Baeck-Preis vom Zentralrat der Juden in Deutschland verliehen. Der Preis erinnert an den Rabbiner Leo Baeck und ehrt Persönlichkeiten, die sich besonders für die jüdische Gemeinschaft einsetzen.

In seiner Dankesrede erinnerte Volker Beck auch an den gemeinsamen Einsatz von von Homosexuellen und dem Zentralrat der Juden für Gerechtigkeit für die Opfer des Nationalsozialismus:

„Dass damals der Zentralrat der Juden gemeinsam mit uns Gerechtigkeit und Gedenken für die Homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus einforderte, war eine starke Geste. Die Geschichte von Ausgrenzung und Diskriminierung prägt uns Angehörige von Minderheiten und man erkennt uin der Bedrängnis der anderen die eigene.

Und die Benachteiligung des einen heute kann auch immer eine Gefahr für die morgige Freiheit des anderen sein. Solidarität unter Minderheiten kann daher eine wichtige Quelle für die demokratische Erneuerung einer Gesellschaft sein, da sie in eigener Sache das Allgemeine erkennt.“​

Sie finden die vollständige Rede hier.

Zum Hintergrund: Ein Portrait von Volker Beck und seinem Einsatz.



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