Nicht das letzte Wort: Scheitern der Passagen zu Homosexualität und zur Zulassung der Geschiedenen zur Kommunion im Schlußdokument der Bischofssynode enttäuschend

Das Schlußdokument der Familiensynode ist für die Öffnung der Kirche gegenüber Homosexuellen und wiederverheiratet Geschiedenen enttäuschend, aber nicht das letzte Wort. Knapp (118:62) scheiterte der Text zu mehr Respekt gegenüber Homosexuellen, deutlicher die Zulassung von wiederverheiratet Geschiedenen zur Eucharistie (104:74) an der erforderlichen 2/3 Mehrheit. Dass eine große Mehrheit der Bischöfe hier eine Änderung wünscht und der Papst sich auch für die Veröffentlichung dieser Textteile entschloss, macht deutlich: Die Debatte ist nicht zu Ende und das Ringen geht weiter!

Unabhängig davon: Der Papst ist aufgefordert, endlich klar zu machen, dass wer Homosexuellen das Leben oder ihre Freiheit nimmt oder dieses gut heißt, außerhalb der christlichen Kirche steht. Dazu muss man nicht auf den Abschluss des Prozesses der Bischofssynode warten.

Der Papst muss endlich dem Treiben katholischer Bischofssynoden in Afrika Einhalt gebieten. Das gebieten die Religionsfreiheit und das II. Vaticanum (dignitatis humanae), die Menschenrechte und die christliche Lehre.
Afrikanische Bischofskonferenzen gießen im Namen der katholischen Kirche Öl ins Feuer: Unter dem Beifall ganzer Bischofskonferenzen (z.B. Catholic Bishops’ Conference of Nigeria (CBCN) COMMENDS PRESIDENT JONATHAN ON ANTI-GAY LAW www.cbcn-ng.org/newsdetail.php) gibt es eine Welle von Strafverschärfungen auf dem afrikanischen Kontinent. In Afrika wird die Verfolgung von Lesben und Schwulen immer brutaler. Sie werden gesellschaftlich verfolgt, gefoltert und in manchen Staaten mit Freiheitsstrafen bestraft. Mancherorts wird über die Todesstrafe diskutiert.

Bei dem Prozess zur pastoralen und theologischen Bewertung von Homosexualität und wiederverheiratet Geschiedenen gibt es den Weg der kalten Rechthaberei oder der Barmherzigkeit:
Die Kirche muss sich entscheiden, will sie wie der nicht gerechtfertigte Frömmler im Tempel sprechen: „Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner.“ (Luk 18:11) oder setzt sie sich wie Jesus Christus, ihr Meister, mit den Ausgegrenzten an einen Tisch und spricht: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“ (Joh. 8:7)


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