20.01. – Lesung und Diskussion mit Jürgen Trittin und Volker Beck – „Stillstand Made in Germany – Ein anderes Land ist möglich“

2015-01-20_Trittin_Stillstand_made_in_Germany-kleinJürgen Trittin wird am 20.01.2015 aus seinem neuen Buch „Stillstand Made in Germany“ lesen. Der Bundestagsabgeordnete analysiert in seinem Text die verschiedenen Ebenen der Blockaden, die in Deutschland herrschen und die Mittel um diesen Stillstand zu überwinden. In seinem leidenschaftlichen Plädoyer spricht sich der ehemalige Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit für eine Kombination aus sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Transformation aus. Diese Thesen würden die beiden Bundestagsabgeordneten Jürgen Trittin und Volker Beck gerne mit GRÜNEN und Interessierten in der Grünen Kreisgeschäftsstelle in Köln diskutieren.

Wann?
Dienstag 20.01.2015 19.30 Uhr

Wo?
GRÜNES Zentrum, Ebertplatz 23, 50668 Köln

Der Eintritt ist selbstverständlich frei.

Von ökologischem Materialismus, Politikverdrossenheit und der Großen Koalition
Die Große Koalition in Berlin bedeutet nicht nur Erstarrung und Stillstand, sondern fügt der Umwelt, der politischen Kultur in Deutschland und der europäischen Union mittel- und langfristig schweren Schaden zu. So lautet eine der zentralen Thesen von Jürgen Trittins neuem Buch „Stillstand Made in Germany“. Erstaunlicherweise spiegelt die Blockadehaltung der Groko die Grundeinstellung in weiten Teilen der Bevölkerung wieder, die gleichzeitig mehr Gerechtigkeit, mehr Klimaschutz und mehr Bildung will, die Verteilung des Wohlstandes ungerecht findet und einem ungezügelten Markt kritisch gegenüber steht, aber gleichzeitig Veränderungen fürchtet, wie der Teufel das Weihwasser. Dieser Paradoxie stellt Trittin die Kombination von sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Transformation entgegen. Ein Konzept, dass er unter dem Begriff des ökologischen Materialismus zusammen fasst und das er als Mittel gegen den Stillstand ansieht.

Zu den spannendsten Kapiteln des Debattenbeitrags zählen die Abschnitte, in denen sich Trittin mit dem Thema Politikverdruss auseinandersetzt: „Politikverdrossenheit ist heute auf der Rechten wie auf der Linken zu finden. In ihrem Wesen aber ist sie tendenziell rechts. Die Linke braucht politische Mobilisierung viel mehr als ein konservativ-neoliberales Projekt. Die Linke will Transformation über engagierte Bürgerbewegungen, öffentlichen Druck und demokratische Gesetzgebung durchsetzen. Die Rechte will nichts verändern und lässt den Markt machen. Dazu braucht sie eine bescheidene, zurückhaltende Politik. Politikverdruss hilft ihr.“
Politikverdruss, gesteigert hin bis zur Parteienverachtung, ist der Nährboden für alle Formen von linken, rechten oder religiösen antidemokratischen Bewegungen. Dies ist ein Hinweis Jürgen Trittins der bei künftigen Überlegungen nicht unbeachtet bleiben sollte.


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