Zweiter Weltkrieg: Deutsche Zwangsrekrutierung der Franzosen als Unrecht würdigen

Anlässlich des 75. Jahrestages der zwangsweisen Rekrutierung von Franzosen am 25. August, dem Tag der Einberufung, fragten Volker Beck MdB und Sylvia Kotting-Uhl MdB in einer Kleinen Anfrage die Bundesregierung nach dem Umgang Deutschlands mit diesem Verbrechen des Zweiten Weltkriegs.

„Die Bundesregierung sollte zum 75. Jahrestages der zwangsweisen Rekrutierung von Franzosen ein Signal der Versöhnung und Anerkennung des Unrechts senden.

Auch Jubiläen von Unrecht sollten protokollarisch gewürdigt werden. Dass die Bundesregierung anlässlich des 75. Jahrestages der Einberufung der Malgré-Nous auf Einladungen zu Gedenkveranstaltungen wartet, statt eigeninitiativ diesen Verbrechen zu gedenken und die Opfer zu würdigen, befremdet. Es spricht Bände über das erinnerungspolitische Selbstverständnis der Bundesregierung.

Die zwangsweise Rekrutierung von Franzosen während des Zweiten Weltkriegs war bereits zur damaligen Zeit ein schwerwiegender Verstoß gegen der Haager Landkriegsordnung. Es war ein Kriegsverbrechen. Ungeachtet dessen, ob sich daraus aus heutiger Sicht ein Entschädigungsanspruch ableiten lässt, liegt es in der moralischen Verantwortung Deutschlands, den Zwangsrekrutierten eine besondere Anerkennung ihres Leidens unabhängig ihrer sozialen Notlage oder der Nachweispflicht für materielle Schäden zuzuerkennen.
Dass sie im Rahmen des Bundesversorgungsgesetzes gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen der Schädigung geltend machen können, stellt sie nur mit deutschen Wehrmachtsangehörigen gleich und ist keine besondere Anerkennung ihres Schicksals. Es ist lediglich automatische Rechtsfolge ihrer Eingliederung in die deutschen Streitkräfte.“

Die Badische Zeitung berichtete am 17. August.


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