BlueCard-Reform für zukunftsweisende Ausgestaltung der europäischen Einwanderungspolitik nutzen
Im Rahmen der von der Europäischen Kommission bis zum 21. August durchgeführten Konsultation zur Reform der BlueCard-Richtlinie fordern Volker Beck, Sprecher für Innenpolitik, und Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik, dazu auf, die Weichen für eine zukunftsweisende Einwanderungspolitik in Europa zu stellen. Das entsprechende Schreiben finden Sie hier.
Volker Beck und Brigitte Pothmer erklären:
Die europäische Einwanderungspolitik muss sich für die Herausforderungen der Zukunft wappnen. Dafür sollte die Kommission mit der Reform der BlueCard den Grundstein legen.
Die BlueCard sollte für qualifizierte Fachkräfte ohne Hochschulabschluss geöffnet werden. Denn in vielen Beschäftigungssektoren fehlen Fachkräfte für Tätigkeiten, die keinen Hochschulabschluss voraussetzen. Offensichtlich ist dies etwa im Bereich der Kranken- und Altenpflege.
Wer eine BlueCard hat, sollte frühzeitig einen unbeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt der Europäischen Union erhalten. Die bestehenden Regelungen zum Arbeitsmarktzugang von BlueCard-Inhaber*innen sind bürokratisch und schwer nachvollziehbar. Eine Liberalisierung dieser Regelungen würde die Europäische Union im internationalen Vergleich für qualifizierte und hochqualifizierte Fachkräfte deutlich attraktiver und wettbewerbsfähiger machen.
Es sollte geprüft werden, ob die Mindestgehaltsschwelle zumindest in bestimmten Beschäftigungssektoren abgesenkt werden kann. Fachkräftemangel besteht auch in Beschäftigungssektoren, in denen üblicherweise kein besonders hohes Einkommen erzielt wird, wie beispielsweise in Pflege. Denkbar wäre es, in diesen Fällen lediglich ein tariflich bestimmtes Gehalt zur Voraussetzung der BlueCard-Erteilung zu machen.
Absolut d’accord, ich unterstütze diesen Vorschlag. Die steife Regelung für die Mindestgehaltsschwelle muss gelockert werden.